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1948 reist der amerikanische Kaufmann und Großhändler Gordon F.Fraser anlässlich der Internationalen Industriemesse von New York nach Hannover. Er ist auf der Suche nach sorgfältig gestalteten Metallwaren für den heimischen Markt, bevorzugt aus nicht rostendem Edelstahl. Fraser wird am Stand von WMF fündig und es entwickelt sich eine fruchtbare Geschäftsbeziehung. Der amerikanische Kaufmann ist inspiriert von den schlichten Produkten, die die WMF auch in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Leiter der Metallwerkstatt am Bauhaus, Wilhelm Wagenfeld, entwickelt.
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Das Stockholm Design wird oft und gerne Wilhelm Wagenfeld zugeschrieben, der zwar in der fraglichen Zeit für WMF tätig war, ansonsten aber nichts mit damit zu tun hatte.
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Vielmehr stammt das Design eigentlich von einem Amerikaner.
  
Zurück in New York entwirft der kreative Händler ein modernes Besteck, das er in Form einer einfachen Handskizze durch einen ihm zur Verfügung stehenden WMF-Mitarneiter an den damaligen Chef des WMF-Entwicklunsgateliers, den Ingenieur Kurt Mayer schicken lässt. Der Entwurf wird auch durch die Zusammenarbeit von Fraser mit dem italienischen Architekten Gio Panti beeinflusst.
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1948 reist der amerikanische Kaufmann und Großhändler Gordon F.Fraser anlässlich der Internationalen Industriemesse von New York nach Hannover. Er ist auf der Suche nach sorgfältig gestalteten Metallwaren für den heimischen Markt, bevorzugt aus nicht rostendem Edelstahl. Fraser wird am Stand von WMF fündig und es entwickelt sich eine fruchtbare Geschäftsbeziehung in deren verlauf WMF sogar einen Mitarbeiter abstellt, der Fraser direkt vor Ort unterstützt. Der amerikanische Kaufmann ist inspiriert von den schlichten Produkten, die die WMF auch in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Leiter der Metallwerkstatt am Bauhaus, Wilhelm Wagenfeld, entwickelt.
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Zurück in New York entwirft der kreative Händler ein modernes Besteck, das er in Form einer einfachen Handskizze durch einen ihm zur Verfügung stehenden WMF-Mitarbeiter an den damaligen Chef des WMF-Entwicklunsgateliers, den Ingenieur Kurt Mayer schicken lässt. Der Entwurf wird auch durch die Zusammenarbeit von Fraser mit dem italienischen Architekten Gio Panti beeinflusst.
  
 
Als die Design-Botschaft aus den USA Württemberg erreicht, weilt Mayer allerdings in Urlaub. Fraser drängt aber auf die Umsetzung seines Entwurfs, so dass sich schließlich Heinz Pfeiffer, Mayers Stellvertreter und enger Vertrauter, um die Zeichnungen aus Übersee kümmert. Pfeiffer fertigt erste Plastilin- und Gipsvarianten des Bestecks an. Zurück aus dem Urlaub ist Mayer von den Prototypen begeistert.
 
Als die Design-Botschaft aus den USA Württemberg erreicht, weilt Mayer allerdings in Urlaub. Fraser drängt aber auf die Umsetzung seines Entwurfs, so dass sich schließlich Heinz Pfeiffer, Mayers Stellvertreter und enger Vertrauter, um die Zeichnungen aus Übersee kümmert. Pfeiffer fertigt erste Plastilin- und Gipsvarianten des Bestecks an. Zurück aus dem Urlaub ist Mayer von den Prototypen begeistert.
  
 
{{Quelle|Produktklassiker: Quintessenzen der Konsumliteratur (Björn Stüwe)}}
 
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[[Category:Basiswissen]]

Version vom 16. März 2017, 11:31 Uhr

Das Stockholm Design wird oft und gerne Wilhelm Wagenfeld zugeschrieben, der zwar in der fraglichen Zeit für WMF tätig war, ansonsten aber nichts mit damit zu tun hatte. Vielmehr stammt das Design eigentlich von einem Amerikaner.

1948 reist der amerikanische Kaufmann und Großhändler Gordon F.Fraser anlässlich der Internationalen Industriemesse von New York nach Hannover. Er ist auf der Suche nach sorgfältig gestalteten Metallwaren für den heimischen Markt, bevorzugt aus nicht rostendem Edelstahl. Fraser wird am Stand von WMF fündig und es entwickelt sich eine fruchtbare Geschäftsbeziehung in deren verlauf WMF sogar einen Mitarbeiter abstellt, der Fraser direkt vor Ort unterstützt. Der amerikanische Kaufmann ist inspiriert von den schlichten Produkten, die die WMF auch in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Leiter der Metallwerkstatt am Bauhaus, Wilhelm Wagenfeld, entwickelt.

Zurück in New York entwirft der kreative Händler ein modernes Besteck, das er in Form einer einfachen Handskizze durch einen ihm zur Verfügung stehenden WMF-Mitarbeiter an den damaligen Chef des WMF-Entwicklunsgateliers, den Ingenieur Kurt Mayer schicken lässt. Der Entwurf wird auch durch die Zusammenarbeit von Fraser mit dem italienischen Architekten Gio Panti beeinflusst.

Als die Design-Botschaft aus den USA Württemberg erreicht, weilt Mayer allerdings in Urlaub. Fraser drängt aber auf die Umsetzung seines Entwurfs, so dass sich schließlich Heinz Pfeiffer, Mayers Stellvertreter und enger Vertrauter, um die Zeichnungen aus Übersee kümmert. Pfeiffer fertigt erste Plastilin- und Gipsvarianten des Bestecks an. Zurück aus dem Urlaub ist Mayer von den Prototypen begeistert.

(Quelle:Produktklassiker: Quintessenzen der Konsumliteratur (Björn Stüwe))